Ein Gruppenbild Aktivisten des Radentscheid Jena mit Bannern und Transparenten

Radentscheid Jena

2021 haben zahlreiche Jenaer Radfahrende und rund 20 lokale Vereine Unterschriften für bessere Radwege gesammelt. Mit Erfolg, im Oktober hat der Stadtrat eine Beschlussvorlage angenommen, die den Radverkehr in der Stadt weit voran bringen wird.

Ein Bürgerbegehren für bessere Radwege

Deutschlandweit haben bereits in über 50 Kommunen Radaktivisten sogenannte "Radentscheide" durchgeführt, Bürgerbegehren für bessere Radverkehrsbedingungen vor Ort. Das heißt, es werden Unterschriften von Einwohner*innen für eine Beschlussvorlage im Stadtrat gesammelt. Kommt das notwendige Quorum zu Stande, muss der Stadtrat sich damit befassen. Lehnt er es ab, bleibt das anders als bei einer Petition nicht folgenlos, sondern es kommt zu einem Bürgerbegehren. In einer Urnenwahl werden alle Einwohner*innen aufgefordert, über die Beschlussvorlage abzustimmen. 2021 war es auch in Jena soweit und der ADFC Jena-Saaletal war federführend dabei. Zwischen Juni und Oktober 2021 haben rund 9.000 Jenaerinnen das Bürgerbegehren unterschrieben, das in Schlagworten folgendes forderte:

  1. Durchgängiges, sicheres Radverkehrsnetz
  2. Sichere Radwege an Hauptverkehrsstraßen
  3. Barriere- und hindernisfreie Rad- und Gehwege
  4. Sichere Kreuzungen und Einmündungen
  5. Sichere Schulwege
  6. Ausreichend Abstellmöglichkeiten für Fahrräder
  7. Öffentlichkeitsarbeit
  8. Transparenz und Umsetzung

Mehr Informationen zu den Forderungen: radentscheid-jena.de/radentscheid-forderungen/

Beschlussvorlage mit der Stadtverwaltung

     

So viel Einsatz für den Radverkehr hat die Stadtverwaltung beeindruckt und sie hat das Gespräch mit den Initiator*innen gesucht. In mehreren intensiven Verhandlungswochen ist mit „Bessere Bedingungen für den Radverkehr in Jena“ eine Beschlussvorlage erarbeitet worden, welche die Kernziele des Radentscheid Jena mit hoher Priorität ins 2022/23 zu überarbeitende Radverkehrskonzept der Stadt aufnimmt. Außerdem wird ein finanzielles Fundament gelegt, angefangen bei 22,50€ pro Jahr und Einwohner:in in 2023/2024 bis zu 45€ pro Jahr und Einwohner:in in 2029/2030. Die Ziele des Radentscheids wurden damit im Stadtrat angenommen und die Sammlung für den "Radentscheid Jena" konnte etwa 2 Wochen früher beendet werden.

Mehr Informationen:

https://radentscheid-jena.de/uncategorized/ist-der-radentscheid-nun-ueberfluessig/

https://radentscheid-jena.de/uncategorized/stadtratsbeschluss-fuer-bessere-radverkehrsbedingungen-angenommen-die-sammlung-wird-damit-beendet/

Wie geht es weiter?

Mit der Annahme im Stadtrat ist der "Radentscheid Jena" allerdings noch lange nicht beendet. Denn nun sollen die Ziele auch umgesetzt werden. Die Initiator*innen des Radentscheids und der ADFC werden die Überabeitung des Jenaer Radverkehrskonzeptes 2022/23 begleiten und kritisch überprüfen. Teil der Überarbeitung sind auch Bürger*innenbeteiligungsmaßnahmen wie Umfragen und Bürger*innenwerkstätten. Darüber werden wir selbstverständlich hier auf unserer Website informieren. Interessant werden auch die nächsten Haushaltsverhandlungen 2022. Wir werden aufmerksam verfolgen, ob der Stadtrat sich dann noch an die Finanzierung des Radentscheids erinnert - und notfalls mobil machen, um dies zu korrigieren. Es bleibt also spannend.

Mehr Informationen und Aktuelles zum Radentscheid:

Website: https://radentscheid-jena.de/

Facebook: https://www.facebook.com/RadentscheidJena/

Twitter: https://twitter.com/Radentscheid_J

Instagram: https://www.instagram.com/radentscheid.jena/

Mastodon: https://eupublic.social/@radentscheid_jena

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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