Shima und Ida bei ihrer ersten Radtour zur alten Burgauer Brücke. © ADFC Jena - Saaletal

Fahrradkurse für Frauen heißbegehrt

Nach zwei Jahren Corona-Pause konnte die Fahrradschule für Frauen diesen April endlich wieder starten. Die große Nachfrage zeigt, das Angebot ist weiterhin hoch relevant. Frauen lernen in geschützter Umgebung von Frauen das Radfahren.

Aprilscherz gefunden“ meldete sich freudig ein Herr beim ADFC Jena – Saaletal,
nachdem er am 1. April dieses Jahres in seiner Lokalzeitung den Hinweis auf eine weitere
Runde von Fahrradkursen für Frauen gelesen hatte. „Frauen, die nicht Radfahren können,
das gibt es doch gar nicht!“ Hoffentlich liest er die heutige Ausgabe der Zeitung genauso
aufmerksam, denn weit gefehlt: Frauen-Fahrradkurse sind heiß begehrt und ausgebucht!
Das Angebot wird wohl in den Herbst verlängert, um die Warteliste abzuarbeiten.


„Gut 150 Frauen aus 25 Ländern von allen Kontinenten konnten wir in den vergangenen
Jahren begrüßen“, freut sich Barbara Albrethsen-Keck, Leiterin der Fahrradkurse und
Vorsitzende des örtlichen ADFC. Die ersten Fahrradkurse starteten im Herbst 2015 für
geflüchtete Frauen aus Syrien und Afghanistan. Über die Jahre hat sich der
Teilnehmerinnenkreis sehr geweitet. „Auch deutsche Frauen finden den Weg zu uns, um
sich endlich einen langgehegten Wunsch zu erfüllen. Sie scheuen selbst weite Anfahrten
nicht, wie aus Gera oder Zeulenroda“.


Nach zwei Jahren Corona-Pause musste das ehrenamtliche Trainerinnen-Team neu
aufgebaut werden. Es umfasst gut 15 Frauen, die sich die Unterrichtung von
Anfängerinnen und Fortgeschrittenen teilen. „Samstagnachmittag auf einem einsamen
Schulhof mit Frauen Fahrrad fahren üben und ihnen damit Mobilität, Unabhängigkeit und
ganz viel Selbstvertrauen zu geben: Das macht Spaß und jede(r) sollte Fahrrad fahren
(können)!“, erläutert Barbara Körbs ihre Motivation für den ehrenamtlichen Einsatz.
 

Die Kurs-Fahrräder wurden dem ADFC größtenteils gespendet. Einige konnten auch mit
Fördermitteln angeschafft werden. „Pflege und Unterhalt der Fahrräder, aber auch
Materialien werden aus Spenden finanziert, damit wir die Kosten geringhalten. Wir bieten
die Kurse kostenfrei an, um keine Hürden aufzubauen“, sagt Albrethsen-Keck.
Ida aus Armenien, die seit April an den Kursen teilnimmt, erzählt begeistert: „Als ich nach
Deutschland gekommen bin, wollte ich immer Fahrrad fahren lernen. Ich habe nie
gedacht, dass eine erwachsene Frau das noch lernen kann, und noch viel weniger, dass
es einen Kurs dafür gibt. Als ich von den Kursen des ADFC erfuhr, war ich wirklich
überrascht und habe mich gleich angemeldet. Ich danke Barbara für die Idee, für die tolle
Organisation, für die Menschlichkeit und dafür, dass ich heute Fahrrad fahren kann.“
Daniela aus Deutschland schreibt aus dem Urlaub: „ich habe heute die erste Radtour
meines Lebens gemacht. Ich bin so glücklich und Stolz und hatte richtig Spaß dabei.
Vielen Dank!“

Der nächste Kurs läuft vom 27.08. bis 01.10. und umfasst 6 Nachmittag à 2 Stunden. Anmeldung unter: fahrradkurs(at)adfc-jena.de


https://jena.adfc.de/pressemitteilung/fahrradkurse-fuer-frauen-heissbegehrt-1

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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