Ein BiciBus ist kein „richtiger“ Bus, sondern ein Verband von Rad fahrenden Schüler*innen, Eltern sowie Unterstützenden des ADFC. Begleitet wird der Jenaer BiciBus zusätzlich durch die Polizei. Vergleichbar einem Bus fährt der BiciBus entlang einer festgelegten Route mit Fahrplan und mehreren Haltestellen, sodass weitere Kinder „zusteigen“ und mitfahren können.

Start ist 7:00 Uhr am Jahnplatz, weitere Haltestellen sind Holzmarkt (7:10), Stadtkirche (7:15) und Spittelplatz (7:20). Ziel sind das Christliche Gymnasium Jena sowie das Carl-Zeiss-Gymnasium.

Die Aktion geht auf eine Elterninitiative in Kooperation mit dem ADFC Jena – Saaletal zurück. „In Jena fehlen nach wie vor durchgehende und sichere Radverkehrsanlagen entlang der Verkehrshauptachsen“, sagt Michael Böhringer vom ADFC Jena – Saaletal. „Kinder müssen ab 10 Jahren auf der Straße fahren. Sie im morgendlichen Berufsverkehr allein mit dem Fahrrad zur Schule fahren zu lassen, ist vielen Eltern zu gefährlich. An Ende wird häufig das ‚Elterntaxi‘ genommen und der morgendliche Berufsverkehr so noch dichter.“

„Wir wünschen uns mehr eigenständige Mobilität für unsere Kinder“, ergänzt eine Vertreterin der Elterninitiative. „Das sichere Radfahren zur Schule erhöht die Selbstständigkeit unserer Kinder und fördert ihre Gesundheit. Und letztlich würde es viele Eltern entlasten, wenn ihre Kinder mehr Wege, auch in der Freizeit, allein bestreiten könnten. Dafür braucht es aber eine sichere Fahrradinfrastruktur.“

Bici- bzw. Fahrradbusse kamen 2008 in Großbritannien auf und verbreiteten sich schnell in andere europäische Länder und die USA. Seit 2022 gibt es sie auch in Deutschland. Kinder werden so motiviert, gemeinsam zur Schule zu fahren. Dank Begleitung durch Erwachsene und die kompakte, gut sichtbare Gruppe ist die Sicherheit höher, als wenn alle allein unterwegs sind.