Critical Mass Jena über Stadtrodaer Straße fordert gute Umleitungen

Am Dienstag, 5. Juli 2022 ruft die Critical Mass Jena wieder zum monatlichen Fahrradprotest auf. Dieses Mal geht es dort lang, wo Fahrräder sonst nicht erlaubt sind: Über die Stadtrodaer Straße zum Klinikum nach Lobeda und zurück.

Auf 4 Spuren von insgesamt 20 m Breite darf sich der Autoverkehr auf der Stadtrodaer Straße bewegen. Rad- und Fußverkehr teilen sich dagegen 3 Meter Fuß-/Radweg, obwohl er mit fast 4000 Radfahrenden täglich in den Sommermonaten der meistgenutzte Radweg Jenas ist.

Für diese Fahrradpendler*innen wird der tägliche Weg bald durch zwei Baumaßnahmen deutlich schwieriger: Eine Vollsperrung für den autofreundlichen Umbau der Stadionzufahrt ab etwa Mitte August mit Umleitung sowie die zeitnahe Sanierung und Sperrung des Goldbergtunnels nach Lobeda-Ost werden viele Radfahrende vor deutliche Probleme stellen. „Ich fahre auch deshalb mit dem Rad zur Arbeit, weil es über den separaten Radweg sicher und zügig möglich ist,“ erklärt Birgit Green, Pflegedienstleiterin der Polyklinik und tägliche Radpendlerin zwischen Zwätzen und Lobeda-Ost. „Mit dem Fahrrad spare ich 15 Ampeln im Vergleich zum Auto ein, dadurch bin ich fast gleich schnell. Durch die Umleitung über die Wöllnitzer Straße kommen zwei Ampeln mit langen Wartezeiten dazu und mit Autoverkehr in zwei Richtungen fühlt sich die Wöllnitzer Straße nicht sicher an.“

Für die Critical Mass-Organisatoren gäbe es eine deutlich attraktivere Umleitung: „Wir fordern, für die Zeit der Bauarbeiten eine „Protected Bikelane“ auf einer der vier Spuren der Stadtrodaer Straße anzulegen,“ erklärt Versammlungsleiter Stefan Ringleb vom ADFC Jena. „Die Umleitung liegt noch in der wärmeren Jahreszeit, in der  viele radeln und das Auto stehen lassen, es entspricht also im Grunde einer saisonalen Bedarfsanpassung.“

Für die Sanierung des Goldbergtunnels gab es ursprünglich Pläne, den Radweg zu verlängern und dann auf Höhe des Tunnels eine Ampel einzurichten. Diese Pläne wurden nun vom Stadtrat abgelehnt, ebenso wie eine Verbreiterung des Tunnels. „Bereits jetzt ist der Tunnel das Nadelöhr nach Lobeda-Ost, es ist höchste Zeit, die Breite an den Bedarf anzupassen,“ fordert Birgit Green.

Alle Menschen, die sich ein Umdenken in der Jenaer Verkehrsplanung wünschen, sind herzlich eingeladen, sich an der Critical Mass Jena am 5. Juli zu beteiligen. Start ist 18:00 auf dem Holzmarkt. Die Fahrraddemonstration ist angemeldet, sodass auch Kinder unter 8 Jahren schon auf der Fahrbahn mitfahren dürfen. Die Route ist etwa 15 km lang und wird mit 10–15 km/h gefahren, sodass auch langsamere Radfahrende gut mitkommen.


https://jena.adfc.de/pressemitteilung/critical-mass-jena-ueber-stadtrodaer-strasse-fordert-gute-umleitungen

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

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    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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