Angesichts der zuletzt dichten Verkehrslage zur Rushhour in der Jenaer Innenstadt ruft die Initiative Critical Mass Jena zu einer Fahrradtour durch das Stadtzentrum auf. Unter dem Motto „Zum Autofahren fehlt mir die Zeit“ wollen Bürgerinnen und Bürger den wachsenden Stau‑Alltag hinter sich lassen und ein starkes Zeichen für nachhaltige Mobilität setzen.

„Die Zeit ist ein kostbares Gut“, sagt Organisator Andreas Seher. „Wenn wir im Stau feststecken, verlieren wir nicht nur Minuten, sondern auch Lebensqualität – das Resultat: Wir werden ungeduldig und aggressiv. Unsere Botschaft ist klar: Unmut über den Verkehr darf nicht zur Bedrohung schwächerer Verkehrsteilnehmer führen.“ 

„Ein Lösung der Situation geht oft nur mit separater Infrastruktur einher“, ergänzt Barbara Körbs vom ADFC Jena-Saaletal. „Und wer seine Zeit nicht im Auto verschwenden möchte, greife lieber zum Rad. Radfahren ist effizient, gesund und umweltfreundlich.“

Mit der „Lichter-Mass“ im November möchte die Critical Mass das Bewusstsein schärfen, dass auch während der dunklen Jahreszeit Rad gefahren wird. Für die Radfahrenden bedeutet dies, dass eine gute Fahrradbeleuchtung und Reflektoren unabdingbar sind für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden. Die Veranstalter fordern daher alle Teilnehmenden dazu auf, ihre Räder mit zertifizierten Front‑ und Rücklichtern auszustatten, um Sichtbarkeit und Sicherheit zu gewährleisten. „Darüber hinaus laden wir alle dazu ein, ihr Fahrrad mit bunten Lichtern, Reflektoren oder Lichterketten zu schmücken“, so Seher weiter. „Licht am Rad ist ab der Dämmerung ein unbedingtes Muss. Aber selbst wenn man leuchtet wie ein Weihnachtsbaum, schützt das Radfahrende nicht, wenn die Infrastruktur in Jena den Puls in die Höhe treibt. Wir werben daher vor allem für gegenseitige Rücksichtnahme.“ Jeder ist eingeladen, mitzuradeln.