
Codieren - aber sicher
Angesichts der immer noch hohen Zahlen gestohlener Fahrräder, deren Wert zudem wegen des immer größeren Anteils hochwertiger Pedelecs im Durchschnitt zunimmt, weist der ADFC Thüringen darauf hin, dass es sinnvoll ist, sein Rad codieren zu lassen.
Codieren – was ist das überhaupt? Beim Codieren wird eine Buchstaben-Zahlen-Kombination in den Rahmen geprägt, die dem Eigentümer eindeutig zugeordnet werden kann. Zudem werden im Codierformular die Eigenschaften des Fahrrades, wie Hersteller, Typ und Rahmennummer, vermerkt und stehen bei einer Diebstahlanzeige zur Verfügung.
Codiert werden können alle Fahrräder mit Metallrahmen. Für Carbon-Räder kommt nur eine spezielle Klebecodierung in Frage, um den Rahmen nicht zu zerstören. Auch Kinderwagen und Rollatoren lassen sich codieren.
Eigentümer
Natürlich verhindert eine Codierung allein keinen Diebstahl, dazu sind weiterhin gute Schlösser nötig, die es ermöglichen, den Rahmen an einem Gegenstand festzuschließen, oder eine sichere Verwahrung. Aber ein Code schreckt oft doch ab, denn die Polizei kann auch dann den Eigentümer feststellen, wenn das Rad beim Auffinden (noch) nicht als gestohlen gemeldet ist.
Oft wird als Gegenargument angeführt, dass eine Rahmennummer ja auch eindeutig sei, ein Code also überflüssig. Das stimmt allerdings nur bedingt. Denn Rahmennummern sind oft schwer zu finden, da es keine eindeutige Stelle gibt, an der sie eingeschlagen sind. Dazu kommt, dass eine eingeschlagene Nummer nach dem Lackieren oft nur schwer zu lesen ist oder von Zügen und Bremsleitungen teilweise verdeckt sein kann. Sie lässt erstmal auch keinen Rückschuss darüber zu, wer der Eigentümer ist. Ein gestohlenes Rad kann also nur zugeordnet werden, wenn eine Diebstahlanzeige vorliegt und die Rahmennummer angegeben wurde.
Käufer
Will man ein gebrauchtes Fahrrad erwerben, ist es sinnvoll, am Rahmen nach einem Code zu suchen. Gewöhnlich findet sich der Code – wenn vorhanden – rechts am Sattelrohr. Allerdings sind auch andere Stellen denkbar, wenn der Platz am Sattelrohr, z. B. wegen einer Hinterradfederung, nicht ausreicht, um das Codiergerät anzusetzen. Wichtig ist: Das Rad liegt beim Codieren auf der linken Seite, der Code sollte also an geeigneter Stelle auf der rechten Seite zu finden sein.
Sollte ein Code vorhanden sein und hat der Verkäufer das Codierformular nicht oder weist der Rahmen Manipulationen auf, die darauf hindeuten, dass versucht wurde, einen Code herauszuschleifen, Finger weg! An gestohlenem Gut kann kein Eigentum erworben werden. Und wenn der Verdacht aufkommt, man habe wissen können oder wissen müssen, dass das Rad gestohlen war, könnte der Käufer sich noch eine Anklage einhandeln. Sollte er mit einem gestohlenen Rad angetroffen werden, wird es auf alle Fälle beschlagnahmt und der Kaufpreis ist erstmal weg.
Deshalb empfiehlt es sich auch, bei jedem Kauf einen Kaufvertrag zu machen. Einen Muster-Kaufvertrag gibt es z. B. als PDF-Formular auf der Webseite des ADFC Bundesverbands: www.adfc.de/fileadmin/user_upload/Im-Alltag/Fahrradkauf/Download/ADFC_Musterkaufvertrag_2018-08.pdf
Codiertermine in Thüringen
In Thüringen finden regelmäßig an verschiedenen Orten Codierungen statt.
So codiert der ADFC Jena-Saaletal an jedem 1. Montag im Monat 16-18 Uhr in Jena. Zusätzlich bietet der ADFC-Kreisverband in Zusammenarbeit mit einer Einrichtung der AWO Codiertermine in Rudolstadt an. Der nächste Termin ist hier am 17.7. 10-17 Uhr. Eine Voranmeldung ist erforderlich; weitere Informationen gibt es auf der Webseite des ADFC Jena: adfc-thueringen.de/jena.
Auch in Erfurt ist das Codierteam wieder aktiv. Die Termine am 19. Mai 2021 sind bereits vergeben. Der nächste Codiertermin ist für den 16. Juni 2021 geplant. Eine Voranmeldung ist auch hier erforderlich (info [at] adfc-erfurt.de); weitere Termine sind der Internetseite www.adfc-thueringen.de zu entnehmen.
In Weimar codiert die Polizeiinspektion seit April 2021 monatlich. Interessierte können sich gern telefonisch unter 03 643 / 88 20 dazu informieren.
Auch in Sömmerda sind Fahrradcodierungen geplant. Interessierte wenden sich bitte unter 03 634 / 33 60 bei der dortigen Polizei.